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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 09.12.1992, 08:59 Uhr.

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lbg/pl/Bundesumweltstiftung/Förderprojekte
Bundesumweltstiftung will umweltgerechtes Bauen fördern

--von ADN-Korrespondent Ronald Ufer--

Cottbus (dts Nachrichtenagentur/ADN-lbg). Die 1991 gegründete Bundesstiftung Umwelt hat bisher 250 Umweltprojekte mit insgesamt 230 Millionen Mark unterstützt. Rund 85 Prozent der Mittel wurden in die neuen Bundesländer vergeben. Derzeit liegen der Stiftung nach Angaben ihres Generalsekretärs Fritz Brickwegge 2.500 weitere Anträge vor. Brickwegge war am Dienstag in Cottbus, um für das hiesige Umweltzentrum drei Millionen Mark aus Mitteln der Stiftung zu übergen.

Die Stiftung soll technische Entwicklungen im Umweltschutz sowie die Umweltberatung und -information fördern. Dafür kann sie die Zinsen des ihr vom Bund zur Verfügung gestellten Kapitals von 2,5 Milliarden Mark nutzen, das durch die Privatisierung der Salzgitter AG aufgebracht wurde. Derzeit sind das jährlich 200 bis 250 Millionen Mark. 65 Mitarbeiter wählen Projekte aus und unterstützen die Realisierung.

So werden neun Umweltzentren in den neuen Ländern mit unterschiedlicher Aufgabenstellung aufgebaut, insgesamt sollen es einmal 20 werden. Sie sollen in schützenswerten Landschaften ebenso entstehen wie in Städten. Ein Zentrum in Dresden wird sich vor allem dem technischen Umweltschutz gemeinsam mit Unternehmen stellen. Die Cottbuser Einrichtung will mit der Technischen Universität Wissenschaftler und Ingenieure weiterbilden und neue Erkennntnisse einem breiten Personenkreis zugänglich machen. In allen 15 Industrie- und Handelskammern und den 15 Handwerkskammern Ostdeutschlands wurden Umweltberater installiert, deren Arbeit drei Jahre lang gefördert wird.

Ein weiterer Schwerpunkt soll das 1993 anlaufende fünfjährige Progamm zum ökologischen Bauen werden. Nach Brickweddes Einschätzung könnte im Wohnungsbau der Wärmeenergieverbrauch halbiert werden, wenn die Sparmöglichkeiten genutzt würden. Architekten, Handwerker und Bauherren hätten in der Mehrzahl jedoch von diesen Möglichkeiten keine Kenntnis. Dies solle mit dem Programm verändert werden. So sollen besonders ökologische und gesundheitsfreundliche Baustoffe analysiert und popularisiert werden. Dies erfordert nach Einschätzung der Stiftung unter anderem die Erstellung von Öko-Bilanzen für die einzelnen Materialien durch Universitäten. Praktische Erfahrungen mit Ökobauten sammelt die Stiftung derzeit bei der Errichtung ihrer Geschäftsstelle.

ufe/voe

090759 Dec 1992