Presse 27/FDP
"Die Rheinpfalz" (Ludwigshafen)

"in diesem jahr entscheidet sich vieles fuer die fdp. das dreikoenigstreffen in stuttgart sollte das neue aufbruchsignal setzen. klaus kinkel, auch nach dem debakel beim parteitag in gera (offiziell) nicht amtsmuede, wollte die partei einschwoeren auf den 'neuen kurs', der der alte ist. darin sehen manche nicht die rechte richtung. aber die liberalen muessen nun mal den schwierigen spagat wagen, wenn sie ihre 'kundschaft' bedienen wollen. auf der suche von partei und machern nach unverwechselbarem profil und bestaendigkeit faellt einigen vieles ein. dabei gibt es naturgemaess auch streit um die grenzen der liberalitaet. mit einem kraftakt will kinkel die trendwende erzwingen. blosses taktieren, um die ueberlebenschance zu erhoehen, garantiert noch keine stabilitaet. geht in hessen der test fuer die fdp erneut schief, ist es von der gegenwaertigen zerrissenheit zur unzuverlaessigkeit nur noch ein kleiner schritt. der koennte in bonn dann schon in den abgrund fuehren."

ddp/ADN

061844 Jan 1995