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(Vorschau) Tarifverhandlungen für öffentlichen Dienst gehen in vierte Runde
Stuttgart (ddpADN-RSW). Die Tarifverhandlungen für die 3,2 Millionen Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst gehen am Mittwoch in die vierte Runde. Nachdem die Verhandlungsparteien ohne Annäherung am Montag vergangener Woche auseinandergegangen waren, kam es zu Warnstreiks in fast allen Bereichen des öffentlichen Dienstes. Die Gewerkschaften wollen damit gegen die starre Haltung der Arbeitgeber protestieren. Die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) fordern Lohn- und Gehaltserhöhungen im Gesamtvolumen von 4,5 Prozent, die eine wirksame soziale Komponente und Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung enthalten sollen.
Bislang haben die Arbeitgeber noch kein Angebot zu den Gewerkschaftsforderungen präsentiert. Statt dessen legten sie bereits in der ersten Verhandlungsrunde einen Gegenforderungskatalog vor, der unter anderem die Verlängerung der Arbeitszeit und die Reduzierung von Fehlzeiten vorsieht. Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) schloß aufgrund der leeren öffentlichen Kassen jede zusätzliche Belastung aus.
Auch am Mittwoch will die DAG ihre Warnstreiks fortsetzen. "Es darf für niemanden eine Nullrunde geben", betonte DAG-Verhandlungsführer Christian Zahn im Vorfeld. Die Gewerkschaft halte auch weiter an der Forderung der Angleichung der Löhne und Gehälter in den neuen Bundesländern an das Westniveau fest.
sat/tho
211642 May 1996