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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 28.04.1996, 10:01 Uhr.

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lth/pl/Soziales/Familie
Katholische Familienberater: Männer sollen Vater-Rolle ausleben

Suhl (dts Nachrichtenagentur/ADN-lth). Männer sollten nach Ansicht der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberater ihre Vater-Rolle in der Familie ausleben. Nicht nur die Kinder erlitten Verluste, sondern auch die Männer spürten später Defizite, wenn sie sich ihren Vater-Aufgaben entziehen, erklärte Vorstandssprecher Stefan Bug am Sonntag nach der Jahrestagung des Bundesverbandes katholischer Ehe-, Familien- und Lebensberater in Suhl. Frauen sollten zudem ermutigt werden, die Vater-Rolle bei den Männern stärker einzufordern. Konzepte für Ehevorbereitung und Familienbildung müßten geschlechtsspezifische Merkmale stärker berücksichtigen.

Die Gesellschaft sei vom Fehlen der Väter in der Familie geprägt. "Der leistungsbereite Vater ist überall, nur nicht bei der Familie", erklärte der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für Beratung, Notker Klann. Die Zahl der Singlehaushalte und alleinerziehender Mütter sei stark gestiegen. In der Entwicklung der Kinder habe das negative Auswirkungen. Die katholischen Berater forderten die Familien zu gemeinsamer Emanzipation auf, die das Vaterbild menschlicher mache und von den Frauen selbstbewußt unterstützt werde.

Eine Diskussion über die Rolle der Väter wäre längst überfällig, weshalb sich das Treffen von 300 Beratern seit Donnerstag ausschließlich dem Thema "Die (un)vergessenen Väter - Nachgetragene Liebe" widmete. Damit sollte ein lang vernachlässigtes Thema aufgegriffen werden, was in die Beziehung des einzelnen mit seiner Familie, Staat, Gesellschaft und Kirche hineinreicht, erklärte Bug. Die Beratungspraxis zeige, daß Ratsuchende häufig an mangelnder Zuwendung des Vaters leiden und sich nach dessen Anerkennung und Bestätigung sehnen.

toa/hoe

280801 Apr 1996