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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 26.07.1996, 09:32 Uhr.

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Überblick
ddpADN-Nachrichtenüberblick

ddpADN-Nachrichtenüberblick Freitag, 26. Juli 1996 -09.30 Uhr--

Die Themen:

-Künftiger BDA-Chef verlangt eine Stunde mehr Arbeit pro Tag

--HBV-Chefin: Warnstreiks gehen weiter

--Schröder: Ost-SPD muß allein über Umgang mit PDS entscheiden

--Stolpe: PDS kein Schreckgespenst - Distanz zur Dresdner Erklärung

--Müntefering: Bundesregierung treibt mit ABM-Kürzung PDS Wähler zu

--Friedmann fordert Änderung des Beitragssystems der EU

--Grüne: Soziale Grundsicherung nicht "zum Nulltarif" zu haben

--Hackler: Kein Verzicht auf Wehrpflicht

Künftiger BDA-Chef verlangt eine Stunde mehr Arbeit pro Tag

Köln - Der designierte Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeber, Hundt, hat eine Arbeitszeitverlängerung von einer Stunde je Tag und eine Kürzung des Urlaubsgelds verlangt. Wer die Löhne nicht senken wolle, müsse die Arbeitszeit erhöhen, wenn nicht noch mehr Arbeitsplätze verloren gehen sollen, sagte Hundt der Kölner Tageszeitung "Express". Die Arbeitszeitverkürzung sei "der größte Fehler der Tarifpolitik" gewesen. Das Sparpaket der Bundesregierung sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, betonte Hundt. Allerdings werde es "mit Sicherheit nicht ausreichen".

HBV-Chefin: Warnstreiks gehen weiter =

Köln - Die Vorsitzende der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen, Mönig-Raane, hat weitere Warnstreiks im Einzelhandel angekündigt. Zu Beginn des Sommerschlußverkaufs am Montag werde man jedoch "in den allermeisten Städten einkaufen können, weil das kein Schwerpunkttag sein wird", sagte die Gewerkschaftschefin heute im Deutschlandfunk. Zu den Forderungen der Gewerkschaft bei den Tarifverhandlungen unterstrich sie, die Arbeitgeber müßten zu den gebotenen 1,85 Prozent Gehaltssteigerungen "gehörig noch etwas drauflegen". Die Gehälter im Einzelhandel seien "nicht gerade die Spitze".

Schröder: Ost-SPD muß allein über Umgang mit PDS entscheiden

Düsseldorf - Die SPD-Landesverbände in den neuen Ländern müssen nach Auffassung des niedersächsischen Ministerpräsidenten Schröder selbst über ihren Umgang mit der PDS entscheiden. "Die Bonner SPD darf die Landesverbände im Osten auch bei einem möglichen Zusamenarbeiten mit der PDS nicht bevormunden", sagte der SPD-Politiker der in Düsseldorf erscheinenden "Westdeutschen Zeitung". Zwar sei die SPD eine zentral geführte Partei, aber man sollte stark darauf achten, daß die Landesverbände eigene Entscheidungsmöglichkeiten behalten.

Stolpe: PDS kein Schreckgespenst - Distanz zur Dresdner Erklärung

Leipzig - Eine Zusammenarbeit zwischen SPD und PDS in Sachfragen hält der Vorsitzende des SPD-Forums Ostdeutschland und brandenburgische Ministerpräsident Stolpe "für ganz normal". "Wir alle haben begriffen, daß die PDS kein Schreckgespenst sein muß", sagte Stolpe der "Leipziger Volkszeitung". Eine Kooperation oder Koalition auf Bundesebene 1998 sei allerdings "in der politischen Landschaft Deutschlands nicht verkraftbar". Stolpe ging zugleich auf deutliche Distanz zur "Dresdner Erklärung" der SPD, die jegliche Zusammenarbeit mit der PDS ausschließt. Sie sei nur noch "eine zeitgeschichtliche Form der Meinungsäußerung", sagte er.

f o l g t 2 ddpADN

260732 Jul 1996