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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 21.07.1992, 01:50 Uhr.

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Umwelt/Verpackungsverordnung
Verbraucherschützer: Negative 100-Tage-Bilanz zur Verpackungsverordnung - Rücknahmepflicht wird umgangen

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur/ADN). Trotz der seit dem 1. April dieses Jahres geltenden neuen Verpackungsverordnung hat sich nach Erkenntnissen von Verbraucherschützern in den deutschen Geschäften bislang wenig verändert. Weniger als ein Prozent aller Geschäfte sei bislang umverpackungsfrei, erklärte die Verbraucher-Zentrale Nordrhein-Westfalen am Dienstag in Düsseldorf in einer Bilanz nach 100 Tagen Verpackungsverordnung. In 75 Prozent der Geschäfte werde dagegen die Rücknahmepflicht für Umverpackungen systematisch umgangen. Die Verbraucherschützer hatten in zahlreichen Geschäften stichprobenartig geprüft, inwieweit sich dort an die gesetzliche Neuregelung gehalten wird.

In 44 Prozent der überprüften Fälle fehlten nach Angaben der Verbraucher-Zentrale die Hinweisschilder auf die Sammelboxen für Umverpackungen gänzlich, in 15 Prozent waren sie schlecht sichtbar und in weiteren 16 Prozent der Fälle nicht an der Kasse angebracht. Die Behälter seien zudem häufig schlecht erreichbar gewesen. Ein weiterer Minuspunkt war den Angaben zufolge, daß die Umverpackungen nicht getrennt nach Materialarten gesammelt wurden. Vielmehr wanderten Karton, Kunststoff und Verbund vielerorts in einen Topf und müssen nun nachträglich aufwendig sortiert werden. Dies koste nicht nur viel Geld, sondern erschwere auch die vorgeschriebene Verwertung, kritisierte die Verbraucher-Zentrale.

202350 Jul 1992