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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 21.05.1996, 11:50 Uhr.

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RSW/Reisen/Kopenhagen/Korr
Über's Wochenende schnell mal nach Kopenhagen - Das Programm von Europas Kulturhauptstadt 1996 findet großen Anklang

-- Von ddpADN-Korrespondent Ditmar Hauer --

Kopenhagen (ddpADN-RSW). Gründe gibt es viele, nach Kopenhagen zu fahren. Die Weltstadt voller nordischer Gemütlichkeit hat viel Charme und Attraktionen zu bieten. Mit dem romantischen Kneipenviertel Nyhavn, der Einkaufsmeile Ströget, mit Schloß Amalienborg, der kleinen Meerjungfrau und dem seit 1. Mai wieder geöffneten ältesten Vergnügungspark der Welt, dem "Tivoli", ist Dänemarks Hauptstadt immer eine Reise wert. In diesem Jahr gibt es einen Grund mehr: Kopenhagen ist Europas Kulturhauptstadt 1996.

Für die rund 1.000 Veranstaltungen im Programm "Kopenhagen '96" wurde ein Budget von rund einer Milliarde Kronen (ca. 250 Millionen Mark) zusammengebracht. "Das bisherige Programm war ein voller Erfolg", berichtet Bo Dybkaer, Pressechef von "Kopenhagen '96". Das blaue Zeichen mit der weißen 96 ist denn auch allgegenwärtig in der Stadt. "Viele Projekte, über die seit Jahren oder gar Jahrzehnten diskutiert wurde, sind nun endlich Wirklichkeit geworden", so Dybkaer. Das beginne bei der Neugestaltung des historischen Rathausplatzes, der innerhalb eines Jahres ein neues Gesicht erhielt und auf dem sich jetzt das in seiner Architektur etwas gewöhnungsbedürftige Informationszentrum "Kopenhagen '96" befindet, und reiche bis zu völlig neuen Veranstaltungsorten und Ausstellungszentren.

Die "Oksnehallen", ein ehemaliger Schlachthof, bietet zum Beispiel jetzt 5.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, ein neues Kulturzentrum ist auch die "Torpedohallen" auf dem Ex-Marinegelände Holmen. Hier entstand ein Theater für 1.200 Besucher. Holmen war seit rund 300 Jahren militärisches Sperrgebiet, bei der Eröffnung im März nahmen es 100.000 Kopenhagener symbolisch wieder für die Öffentlichkeit in Besitz. In Zukunft sollen hier die dänischen Hochschulen für Architektur, Theater, Film und Musik eine neue Heimstatt finden. Auch das neue Museum für moderne Kunst in Ishoj südlich von Kopenhagen wurde nach zehn Jahren Diskussion Anfang dieses Jahres endlich fertig, seit dem 15. März begrüßte man dort rund 70.000 Besucher.

Natürlich sollen Kopenhagens Kulturattraktionen in diesem Jahr nicht nur die Bürger der Stadt, sondern auch ausländische Besucher ansprechen. Die Hotels erwarten ein Besucherplus von etwa 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aus dem breiten Programm im bevorstehenden Sommer seien hier zwei Ausstellungen hervorgehoben: "Das Goldene Zeitalter" der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts - eine der produktivsten Kulturepochen Dänemarks - würdigt eine Sonderschau auf Schloß Frederiksborg. Ganz anders dagegen "96 Containers", die größte Ausstellung des Festivals. Am Frachtkai Langelinie gestalteten Künstler aus 96 Hafenstädten aus aller Welt unter dem Motto "Art Across Oceans" je einen Frachtcontainer nach ihren Vorstellungen und schufen so ein einzigartiges Spektrum moderner internationaler Kunst.

Für Touristen aus Nord- und Ostdeutschland liegt Kopenhagen praktisch vor der Haustür. In nur zwei Stunden bringen die Fähren der dänischen "Europa Linien" sie von Rostock nach Gedser, zwei weitere Stunden dauert die Fahrt per Auto nach Kopenhagen. Von beiden Häfen gibt es mehrere Abfahrten täglich, im Sommerfahrplan werden es jeweils sechs sein. Für die Nachtabfahrten gibt es ein besonderes Angebot: Wer 23.45 Uhr ab Rostock oder 4.00 Uhr ab Gedser übersetzt, fährt zum halben Preis. Fährtickets für "Europa Linien" sind in jedem Reisebüro erhältlich. Über das Programm der Kulturhauptstadt, Pauschalangebote sowie weitere touristische Möglichkeiten informiert das Dänische Fremdenverkehrsamt, Postfach 10 13 29, 20008 Hamburg, Tel. 040/324605, Fax 040/337083.

dha/tba

210950 May 1996