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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 07.03.1992, 02:05 Uhr.

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ADN1000 4 pl 189

Jugoslawien/BKA/Expertise
(Sperrfrist 0600) "B.Z.": Deutsche Neonazis kämpfen unter Ex-NVA-Offizier im jugoslawischen Bürgerkrieg

Berlin (dts Nachrichtenagentur/ADN). Das Bundeskriminalamt (BKA) hat in einer vertraulichen Information an die Bundesregierung bestätigt, daß deutsche Rechtsextremisten maßgeblich am Aufbau einer Söldnertruppe und an Waffenlieferungen für Kroatien im Krieg gegen Serbien beteiligt sind. Das berichtet die Berliner Tageszeitung "B.Z." (Samstagausgabe).

Wegen ihrer "antikommunistischen Grundeinstellung" hätten sich die Neonazis aus Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern auf die Seite Kroatiens geschlagen. Ihr Ziel sei der Kampf gegen die jugoslawische Bundesarmee und die serbische Führung, zitiert die Zeitung die BKA-Expertise.

Zusammengeschlossen hätten sich die rechtsextremistischen Söldner in einer "Schwarzen Legion", die an der Seite der kroatischen Nationalgarde kämpfe. Chef der Legion soll ein früherer Offizier der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR sein.

Es gebe zudem "Anzeichen für einen Waffenschmuggel" durch deutsche Rechtsextremisten nach Kroatien, hieße es in der BKA-Information. Zwei den Ermittlungsbehörden namentlich bekannte deutsche Neonazis sollen sogar Waffendiebstähle in Österreich begangen haben, um die Kroaten mit Nachschub zu versorgen.

Sie hätten bei einem Überfall auf eine Kaserne in Salzburg zusammen mit zwei österreichischen Gesinnungsgenossen 33 Sturmgewehre erbeutet und sie über Slowenien nach Kroatien bringen wollen. (Der Beitrag wurde vorab in nachrichtlicher Fassung übermittelt)

070105 Mar 1992