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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 08.07.1996, 14:26 Uhr.

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Verkehr/Mecklenburg-Vorpommern
Grüne wollen alternatives Verkehrskonzept für Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin (dts Nachrichtenagentur/ddpADN). Die Bundestagsfraktion und der Landesvorstand Mecklenburg-Vorpommern vom Bündnis 90/Die Grünen wollen mit einem integrierten Verkehrskonzept Alternativen gegen den Bau des Transrapid und der Ostseeautobahn A 20 liefern. Ökologisch durchdachte Verkehrsplanungen sollten derartige "Prestigeobjekte" ablösen, sagte die verkehrspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen, Gila Altmann, am Montag in Schwerin. Im Vordergrund des Konzeptes stünden Ausbau und Sanierung der Schienenwege im Land.

Ziel der Grünen ist nach Angaben von Frau Altmann eine ganzheitliche Verkehrslösung unter Einbeziehung von Schiene, Binnen- und Küstenschiffahrt. Das Straßennetz in Mecklenburg-Vorpommern sei umgerechnet auf die Bevölkerungszahlen sehr dicht. Die Straßendichte sei im Vergleich zum Bundesdurchschnitt dreimal so hoch. Allerdings sei die Qualität der Straßen nicht gut. Insbesondere der Lkw-Verkehr und Ortsdurchfahrten brächten große Probleme mit sich. Im Haushalt der Landesregierung nehme der Posten Straßennetz eine Summe von 280 Millionen Mark ein, betonte Ulrike Seemann-Katz von Landesvorstand der Grünen. Für den Schienenverkehr seien hingegen lediglich 79 Millionen Mark vorgesehen.

Nach Angaben von Frau Altmann sind zur Sanierung der Schienenwege im Land 3,5 Milliarden Mark notwendig. Der Bundesverkehrswegeplan sehe dagegen inklusive des Transrapid-Baus Kosten von 11,6 Milliarden Mark vor. Daher sei der Ausbau und die Sanierung der Bahnstrecken bei gleichzeitiger Einsparung der Mittel für den Autobahnbau sinnnvoller als die gegenwärtigen Verkehrsprojekte, betonte die Grünen-Politikerin.

lmv/ber/hoe

081226 Jul 1996